Pi-tenzieller Daten-GAU: Wie mein altes Raspberry NAS durch ein Update starb und auf einem neuen Pi wiederauferstand!
Vom Daten-Desaster zur Rettung: Mein NAS-Projekt mit Raspberry Pi und USB-Festplatten – Eine Odyssee durch Updates und die Rettung der alten Daten trotz neuem Pi!
Bestimmt kennt ihr alle die Situation, dass ein Update dazu führt, dass einfach nichts mehr funktioniert. Vielleicht kennt ihr sogar die Situation, dass ihr während des Update-Prozesses eine Entscheidung trefft, die Taste gedrückt habt und genau wisst, dass es womöglich die falsche Entscheidung war und jetzt größere Katastrophen passieren werden.
So bei mir, letztes Wochenende. Ich habe einen Raspberry Pi 3 mit 2 angeschlossenen USB-Festplatten die in einem RAID 1 Verbund sind. Darauf ziehe ich die Serverseitig lokal erstellten Borg-Backups meiner Nextcloud. Als Teil meiner Backup-Strategie.
Das NAS Marke Eigenbau funktioniert schon so lange so gut, dass es noch auf Debian 9 lief. Es war später Abend und ich dachte mir, was kann schon schiefgehen, mache ich ein Update auf ein aktuelles Betriebssystem.
Nach kurzer Suche fand ich den Vorschlag, zuvor noch die Firmware zu aktualisieren. Gute Idee, dachte ich mir und kopierte den Befehl in mein ZSH-Terminal. Das lief wunderbar durch und am Ende kam die Empfehlung neu zu booten. Mein Hirn so: “Machst du ja nachher eh, also lass uns noch schnell das OS aktualisieren und dann wird neu gebootet.” Gesagt, getan. Los gehts. In dem Moment, als ich “Enter” drücke, kommt mir dann der Gedanke, dass ein Booten vielleicht besser gewesen wäre um die Änderungen der Firmware zu laden... Ihr ahnt es. Nachdem das Upgrade durch war. Der spannende Moment des neu bootens, eines Headless-System auf dem Dachboden. Dieses Warten, ob der Zugriff per SSH wieder möglich ist, oder nicht. Tja, was soll ich sagen. Als nach 30 Minuten immer noch die Meldung kam: No Route to Host. War klar, da ist doch etwas schiefgelaufen. Auch dreimal das Gerät aus und wieder ein Schalten. Änderte nichts
Problemlösung Vertagt
Es war spät, die Nacht weit fort geschritten, wie das immer bei so Projekten, die noch kurz gemacht werden wollen, ist. Also verschob ich die weitere Problemlösung, mit Raspberry Pi an Monitor und Tastatur anzuschließen auf den nächsten Tag.
Die Diagnose anderntags, der Boot-Vorgang stoppt an einem bestimmten Punkt.
So dachte ich, ich hätte zwei Möglichkeiten: 1. Ewige Fehlersuche, um das vorhandene System und die Daten zu retten. 2. Neues System aufsetzen und auf die alten Daten verzichten. Da diese eh nur Sicherung von bestehenden Systemen waren, die hoffentlich in der Zeit bis die Daten wieder gesichert sind, nicht komplett abrauchen. No Risk, no Fun.
Also entschied ich mich für Variante 2. Der Vorteil davon. Gleichzeitig ersetzte ich den Raspberry Pi der dritten, durch einen der vierten Generation, der hier noch herumlag.
Neues System mit alten Daten
Bei meiner Suche nach einer aktuellen Anleitung für ein Eigenbau-NAS mit Raspberry Pi, landete ich bei OpenMediaVault. Davon las ich schon vor Jahren, als ich angefangen habe, mich mit Eigenbau-NAS zu beschäftigen. Zu dem Zeitpunkt, mich dann aber für Nextcloud entschieden. Mit etwas mehr Wissen, fand ich es für diesen Anwendungszweck als reinen Daten-Storage jedoch durchaus sinnvoll.
Also schnell SD-Karte mit dem aktuellsten Raspberry Pi OS (Bookworm) bespielt und los gehts. Moooment. Natürlich gings so einfach dann doch nicht. Denn OpenMediaVault funktioniert noch nicht mit dem aktuellsten Raspberry Pi OS, sondern nur mit dessen Vorgänger (Bullseye). Also SD-Karten-Beschreibe-Vorgang Nummer zwei und dann aber wirklich Installation von OMV.
Zugriff über die Weboberfläche. Einstellungen nach Dokumentation und dann ging es ans Festplatten anschließen. Also eigentlich hingen sie schon über einen USB-Hub am Raspberry Pi. Die von meinem alten System. Und tada. Da fand ich doch tatsächlich in OVM den RAID 1 Verbund wieder und konnte wie bisher auf die Daten zugreifen.
Zack, Situation verbessert
Lediglich die rsync-Aufgaben, die die Borg-Repositorys von den einzelnen Server holen, musste ich noch neu einrichten. Mensch da hat der dumme überschnelle Klick eigentlich mein Setup doch ziemlich schnell verbessert.